TOTEM RESINTOP "BLISS `N` FREUD" CUSTOM BUILT BY MICHAEL SPALT

Michael Spalt hat diese einzigartige Gitarre 2011 nach meinen Vorstellungen gebaut.

Er verwendete Gegenstände und Bilder, die ich ihm geschickt hatte, da sie mir persönlich viel bedeuten, um die Decke der Gitarre zu gestalten. Dieses "Resintop" besteht aus transparentem und polierten Kunstharz, das Michael in einer geheimen und seit Jahrzehnten erprobten Spezialmischung in dünnen Schichten aufträgt bis alle Gegenstände vollständig darin eingebettet sind.

HALS:

Mahagoni, einteilig und sehr fett, mit einem leichten V-Profil.

MENSUR:

648mm

KORPUS:

Mahagoni, einteilig, wobei der Korpus nicht nur die Kunstharzdecke, sondern auch diverse dünne Holzstücke verschiedener Sorten trägt.

GRIFFBRETT:

Cuccurullo, Cocobolo, Palisander oder Rosewoody Allen oder sowas...

Mit dieser Photoshop-Skizze habe ich Michael meine Vorstellung der Schaltung erklärt.

Mit diesem Bild zeigte mir Michael, wo er überall Kabelkanäle hat bohren müssen...

SOUNDS:

Wer`s einfach mag, rührt die drei Mini-Schalter gar nicht an, sondern bedient die Gitarre wie eine perfekte Mischung aus Les Paul und Tele.

Der obere Toggle wählt dann nur zwischen Bridge- und Neck-Pickup oder der Kombination von beiden. Dann hat man noch ein sehr feines Volumentpoti mit Treble-bleed-Kondensator und ein noch feiner laufendes Höhenpoti.

Der Volumenregler lässt sehr schön austarieren, wieviel Verzerrung man hat. Und wenn in der Bridge-Position der volle Humbucker im seriellen Modus und am Hals der Lollar angewählt sind, dann ist das eine ganz einfache, aber sehr vielseitige Gitarre mit unmengen unterschiedlichen, durchwegs hervorragend schönen Klangfarben:

Der kräftige Humbucker hat Biss, Wucht und strahlende Klarheit, klingt aber nie eng und nagelig, sondern breit, offen und straff, obwohl er auch richtig abrocken kann.

Der Lollar Charlie Christian am Hals ist eine fast schon überirdische Offenbarung: Holzig, sametig, tief, dunkel, weich und warm, aber dennoch so leuchtend, straff und klar, dass man es fast nicht glauben kann... Und die Kombination aus beiden perlt, spritzt, flutscht und schimmert und hat jede Menge "Funk"...

Mit diesen drei Einstellungen und einem sensiblen Zerrer (zB. dem unglaublichen BLACKSTONE APPLIANCES MOSFET OVERDRIVE) kann man eigentlich fast alles machen.

Wer aber doch noch eine volltönende Strat-Zwischenposition, einen brutzelnden P-90er oder etwas Tele-Twang will, bringt dann noch den mittleren Soapbar in diversen Kombinationen mit ins Spiel und schaltet den Humbucker auch mal auf parallel-Betrieb...

Ich glaube, insgesamt sind etwa 15 Pickup-Kombinationen möglich. Man braucht sie nicht alle und nicht alle sind wirklich weltklasse. Aber die meisten eben schon!

STEG:

Hipshot Hardtail mit Saitenführung durch den Korpus

HANDLING:

diese fein geschliffene Korpus-Rückseite aus geöltem Mahagoni sieht nicht nur toll aus, sie fühlt sich auch so an. Die Gitarre ist kein Leichtgewicht, sondern hat ordentlich Substanz und sie schmiegt sich wunderbar an den Spieler. Egal, ob im Sitzen oder Stehen gespielt, sie ist zum Halten und Tragen genau so ausgewogen, wie in klanglicher Hinsicht.

Unverstärkt ertönt sie nicht sehr laut, aber voll, warm, weich und ausgewogen und schwingt stark mit an meinem Wanste, in den Händen und unter den Fingern.

Am Verstärker hat sie starke Bässe, weiche Mitten und sanfte Höhen.

Es fehlt - zum Glück - dieses Nasale und Verhaltene, was viele Mahagonigitarren im "Trockentest" und auch als elektrischen Grundcharakter haben. Das Sustain ist lang und das Attack schnell, stark und lebendig.

Die spiegelnde Kunstharzdecke ist extrem glatt und seidig, aber nicht steril oder hart, die Rückseite und der Hals haben deutlich mehr "Griff", sind porös und ebenfalls eine zarte Anregung zum Streicheln. Das kribbelt ganz wunderbar.

Ein rundum positives, sehr sinnliches Erlebnis für die Ohren, Finger, den Bauch, die Augen und sogar für die Nase. Denn das Teil riecht auch gut! Ein Hauch von Vanille, der aus dem wunderbar versnobbten Gitarren-Koffer verströmt, mischt sich mit den Holz- und den Ölgerüchen.

Diese konturierte Rückseite, dieses Hautbraun! Diese weichen Formen... Eigentlich, habe ich mir überlegt, fehlt nicht viel und ich könnte mich scheiden lassen, jetzt wo diese Gitarre im Haus ist.

BESPIELBARKET:

Die Gitarre kam mit extrem tiefer Saitenlage hier an und war perfekt eingestellt. Ich wunderte mich, dass bei solchen Minimalabständen nichts schepperte oder schnarrte. Für meine Bedürfnis war`s zwar deutlich zu tief, aber es zeigt, wie hoch Michael Spalts Qualitätsanspruch ist.

Der Hals hat ein wunderbares, sehr fettes Profil mit einem Hauch von V am "dicken Ende", das Griffbrett hat diesen sogenannten "compound" Radius und spielt sich butterweich und ermüdungsfrei, die Bundstäbchen sind PERFEKT "frisiert" und die ganze Ausstattung ist von höchster Qualität und schlicht und ergreifend genau so, dass man es sich nicht besser vorstellen könnte, wenngleich eine PRS aus Amerika sicherlich noch "perfekter" rüberkommt. Aber das ist eben der Unterschied, zwischen perfekter Maschinenarbeit, die fast schon ein wenig steril erscheint, und der individuellen Schönheit absolut meisterhafter Handarbeit am Einzelstück.

Dies zu einem Preis, für den man von PRS eben noch lange kein Einzelstück aus dem Private-Stock-Programm bekommen würde. Und auch manch anderer renommierter Custom Shop würde für dieses Geld noch längst nicht soviel Qualität, Individualität und persönlichen Service bieten.

KOFFER:

Ich kann Keith Richards nicht ausstehen, obwohl ich die Musik der Stones liebe.

Aber einer, der seit gefühlten 800 Jahren in der grössten Rockband der Welt den Ton angibt, aber dann doch immer zu zugedröhnt war, um richtig Gitarre zu üben, hat einfach nicht verdient, was Keith erreicht hat. 

Wahrscheinlich ist das auch eine Art von "Rock `n`Roll", dass der Typ wirklich denkt, er sei der Grösste, obwohl 80 % aller Amateur-Gitarristen der Welt bessere Soli spielen können als er. Mit "besser" meine ich nicht "schneller" oder "harmonisch raffinierter", sondern BESSER: Interessanter, konzentrierter, spannungsvoller, abwechslugsreicher und grösstmehrheitlich aus korrekten Tonfolgen bestehend.

Wie auch immer ... und warum hasspredige ich hier überhaupt?

Ganz unten durch ist dieser Keith Richards bei mir deshalb, weil ich neulich sah, dass der alte Schrumpfkopf-Schimpanse nun sogar Werbung für Louis Vuitton macht.

Er sitzt in einem Hotelzimmer, spielt eine göttliche Gibson ES-355 und hat einen Louis-Vuitton-Gitarrenkoffer dabei...

Hallooooo?

Der eitle, alte Berufsjunkie macht Werbung für die Marke der Botox-gespritzten, neureichen und geltungssüchtigen Luxus-Schlampen?

Die Marke der narzisstisch hohlen Markenfetischisten...

Ich konnte es fast nicht glauben! Vermutlich ist auch das irgend eine Art von revoluzionärem "Rock `n`Roll" oder? Leute mit Tabubrüchen vor den Kopf stossen. Der rebellische Fixer als markentreue Edelnutte.

Der Erfolg von Louis-Vuitton liegt ja nur darin, dass jeder weiss, der Scheiss ist teuer und dass gewisse Leute denken, wenn sie sich mit teuren Markenartikeln schmücken, dann wären sie irgendwie bedeutend. Entsprechend konsequent debil und hässlich ist ja auch das klassische Louis-Vuitton-Design. Es zeigt ja nur die Anfangsbuchstaben L und V in Gold auf Kackbraun...

Ungefähr so subtil, wie wenn man in einem Kleid aus Banknoten spazieren ginge oder sich Blattgold in den Champagner bröselt, um es später wieder raus zu kacken. (Das soll es ja geben!)

Oh, Jesses! Und nun also Keith ... Keith!

... Keith auf dem tiiiiiiiiefen Niveau von geschmacks-immunen, intelligenz-allergischen russischen Ologarchen-Tussies mit Silikontitten?

Ja. Rock`n` fuckin` Roll!

So, und nun kommt`s!

Ich spiele noch schlechter als Keith, bin aber auch kein Rockstar.

Aber mein Totem-Gitarren-Koffer hier ist viel schöner, Keith, als Deiner!

Und seltener.

Der Koffer war nicht billig, aber vermtlich dennoch billiger als der meiste Louis Vuiton Schrott!

Hergestellt von "G & G" in den USA. Topqualität, vermutlich ein Einzelstück. Nicht bedruckt, sondern bestickt!!!! Kein Logo drauf, sondern Poesie!

 Blumen statt Markting, Alter!

Peace!

Hier kommt der Link zur Website von Michael Spalt, wo es weit mehr zu entdecken gibt als diese fantastischen Resintop Totems. 

Michael baut auch irrwitzige Bässe und Gitarren mit Aluteilen am Korpus, als headless Instrumente oder mit Alukopfplatten. Und ausserdem gibt es auch "Konservativeres" aus seiner Werkstatt, alles ganz meisterhaft und von atembraubender Schönheit.

Wie schon über Chris Larsen, der die Girlbrand Gitarren baut, darf man über Michael Spalt sagen, dass er im linken kleinen Fingernagel mehr Kreativität hat, als alle grossen Custom Shops zusammen.

Der Mann kommt von der Kunst her und das merkt man, denn in ihm sind Neugier, Forschungsdrang, Abenteuerlust, geistige Frische und eine riesige Freude am Innovativen mit einer beneidenswerten gestalterischen Sicherheit zusammen gekommen. Der grundsolide Handwerker und Tüfftler, der "verrückte" Künstler, der neue Wege geht und um die Ecke denken kann und der Ästhet mit dem geschulten Auge und dem Sinn für die gute Form, machen Michael Spalt zu einem wirklich genialen Gitarrenbauer und -Erfinder.

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